Kaffee-Ernte und Kaffee-Aufbereitung
Kaffee-Ernte
Kaffee-Pflanzen bringen nach 3 bis 4 Jahren die ersten Erträge. Nach 6 bis 8 Jahren haben sie ihre höchste Produktionszeit. Nach 20 Jahren geht der Ertrag wieder zurück. Normalerweise gibt es eine Kaffee-Ernte pro Jahr. Manchmal gibt es in den tropischen Regionen jedoch keinen Unterschied zwischen Regen- und Trockenzeit; dadurch kann es zu zwei Blüten im Jahr kommen, was dann zu einer Haupternte und einer Nebenernte führt. Die Erntephase beläuft sich auf ca. 10 bis 12 Wochen, da die Früchte nicht alle gleichzeitig reif werden.
Erntezeiten und Erntemethoden
- Erntezeiten nördlich des Äquators: September bis Dezember
- Erntezeiten südlich des Äquators: April bis August
- Direkt am Äquator wird naturbedingt das ganze Jahr über produziert.
Erntemethoden: Für die besten Kaffees (z.b. naß aufbereiteter Arabica-Kaffee) werden nur reife Kirschen einzeln mit der Hand gepflückt, was sehr zeit- und arbeitsaufwendig ist.
Kaffee-Aufbereitung
So wie die Kaffee-Kirsche nach der Ernte vorliegt, ist sie weder für den Genuß geeignet, noch ist sie länger haltbar und transportfähig. Um einen marktfähigen Kaffee herzustellen, muß die gesamte Umhüllung der eigentlichen Kaffee-Bohne entfernt werden. Die beiden bekannten Wege, dies zu erreichen, sind die trockene und nasse Aufbereitung. Bei diesen Aufbereitungsverfahren werden Fruchthaut, Fruchtfleisch und -schleim, Pergamenthaut und möglichst auch Silberhäutchen und der größte Teil des Wassers in der Bohne entfernt, so dass am Schluß die saubere und trockene Kaffee-Bohne übrig bleibt.
Trockene Aufbereitung
Bei diesem Verfahren geht es darum, die ganzen Kaffee-Kirschen so lange zu trocknen, bis sich die ihnen enthaltenen Bohnen trocken und ohne Rückstände herausschälen lassen. Da diese Methode praktisch von der Natur vorgemacht wird, ist sie die wesentlich ältere.
Zum Trocknen werden möglichst gleichmäßig reife Kaffee-Kirschen auf betonierten oder gepflasterten Trockenflächen ausgebreitet. Die ausgebreitete Schicht darf nicht zu dick sein, damit die Kirschen nicht zu faulen beginnen. Ständig müssen die Früchte gewendet und bewegt werden. Vor Regen und starken Temperaturschwankungen ist das Trockengut zu schützen.
3 bis 5 Wochen dauert es, bis die Kaffee-Kirschen getrocknet sind und eine Restfeuchte von etwa 12% aufweisen. Eine reife, frisch gepflückte Kaffee-Kirsche besteht zu 50 bis 60% aus Wasser. Eine maschinelle Schnelltrocknung ist möglich, aber sehr teuer und aufwendig.Nasse Aufbereitung
Notwendige Voraussetzung für die nasse Aufbereitung ist das Vorhandensein von Wasser, denn bei diesem Verfahren benötigt man 150 Liter für 1 Kilogramm Roh-Kaffee.
Zunächst werden die frischen, reifen Kaffee-Kirschen entweder von Hand oder mechanisch von Verunreinigungen befreit und in Wassertanks oder Schwemmkanälen vorsortiert.
Dann werden die Kaffee-Kirschen durch den Pulper geschickt. Mit dieser Maschine wird das Fruchtfleisch so von den Kaffee-Bohnen abgequetscht, dass diese unbeschädigt in ihrer allerdings noch von einer Schleimschicht umgebenen Pergamenthauthülle übrigbleiben. Gleichzeitig wird das überflüssige Fruchtfleisch von den Bohnen getrennt.
Anschließend gelangt der entpulpte Kaffee in das Fermentationsbecken oder die Fermentationsbehälter. Dort wird der an der Pergamenthaut haftende Restschleim in dem sogenannten Fermentationsvorgang gelöst und abwaschbar gemacht. Die im Kaffee vorhandenen Enzyme bewirken diese Fermentation. Absolute Sauberkeit aller Anlagen und Aggregate ist notwendig, denn eine Bohne, die zu lange der Gärung ausgesetzt war, ist überfermentiert und ergibt die berüchtigte `Stinkerbohne´, die eine ganze Kaffee-Partie verderben kann.
Nach der Fermentation muß der Kaffee gewaschen werden, um alle noch verbliebenen Reste von der Pergamenthaut zu entfernen. Das geschieht in den Waschtanks. Danach kommt die Trocknung, die noch ca. 10 bis 15 Tage dauert.Quellenangaben und Literaturhinweise zu "Kaffee - Kirsche"